Glücksrezept III: Klettern gegen die Angst

Warum ziehen täglich Millionen von Menschen ihre Laufschuhe an und gehen joggen? Die Antwort liegt auf der Hand: Sport macht glücklich. Testen muss ich dies nicht, ich weiss es aus eigener Erfahrung. Aber wie wäre es, wenn ich einen Sport betriebe, vor dem ich Angst habe? Höhenangst – Klettern!
Da stehe ich nun, in Malta. Vor mir ragt eine 20 Meter hohe Klippe in die Höhe, hinter mir steht David, mein «Lebensretter». Er halte mich, versichert er. Neben mir höre ich das Rauschen des Meeres. Ich wage den ersten Kletterzug, zögere, dann nochmals einen. Und so weiter. Mein Herz schlägt wild. Nach einigen Höhenmetern reizt es mich, auf die erklommene Distanz zu blicken. Hätte ich besser nicht tun sollen, sofort weicht die Kraft aus meinen Beinen. Doch wenn ich oben bin, werde ich glücklich sein, sage ich mir in meiner Panik, und klettere mit weichen Knien weiter. Bis ich mich schliesslich über den Klippenrand ziehe und wieder ebenen Boden unter den Füssen spüre. Ich fühle mich wunderbar, strahle von einem Ohr zum andern.
Sport macht glücklich, eine herausfordernde Sportart auszuüben macht überglücklich. Noch Tage danach hält mein innerlicher Jubelschrei an, meine Angst für einen Moment besiegt zu haben.