Glücksrezept I : Sing Dich – und nur Dich – ins Glück!

Liegt das Glück tatsächlich im Singen? Je nach Talent und Toleranz der Zuhörerschaft. von Peter Huesmann.
Von  Gastbeitrag

Singen macht glücklich, behauptet die Wissenschaft. Denn beim Singen wird ein Cocktail an Glückshormonen ausgeschüttet, der sich äusserst appetitanregend anhört: Beta-Endorphin, Serotonin, Noradrenalin und Oxytocin (das Kuschelhormon!). Alles Hormone, die Gefühle wie Vertrauen und Liebe hervorrufen. Und weil sich Gesang auch positiv auf Atemrhythmus und Herzfrequenz auswirkt, macht er konzentrierter, kreativer, klüger und sozial kompetenter. Na, wenn es das nicht wert ist.

Mein sonntägliches Singen löst leider noch keine offenkundigen Glücksgefühle aus. Also Montag. Dann ist die Nachbarin, deren Gesang oft durchs Haus schallt, bei der Chorprobe, und da sollte sie jemand vertreten. Dem Gemecker meiner besseren Hälfte nach zu urteilen, scheinen die lockernden Aufwärmübungen jedoch keine positiven Auswirkungen auf meine Gesangsqualitäten zu haben. Am Dienstag jammert dann unser Kater mit, bei dem immerhin nicht wahrnehmbar ist, ob’s ihm missfällt oder nicht. Am Mittwoch werte ich meine Stimme mit Hall auf – im Bad. Das tönt schon besser, sodass sich endlich sowas wie Zufriedenheit einstellt.

Dennoch: Singen schenkt mir zwar zufriedene Momente, macht mich selbst aber eindeutig glücklicher als andere. Und da die direkte Umgebung das eigene Glücksgefühl unmittelbar beeinflusst, ziehe ich am Donnerstag die Notbremse: Statt zu singen beglücke ich meine bessere Hälfte mit Schokolade und liebkose unseren Kater, der es sich auf mir bequem macht. Dies und meine Selbsterkenntnis, nicht mit übermässigem Talent gesegnet zu sein, macht nämlich mindestens ebenso glücklich wie Singen…